Nils Stump und Fabienne Kocher vom Judo Club Uster sichern sich mit ihren Auftaktsiegen an den Judo Weltmeisterschaften wichtige Punkte für die Olympiaqualifikation 2020 in Tokyo. Auch wenn beide es am Ende nicht in die Mediallenränge geschafft haben, können sie stolzt auf die gezeigt Leistung sein. Die Fans am heimischen PC verfolgten gebannt im Livestream die Kämpfe und bereits in den Kindertrainings war die WM das Thema Nummer 1.
Fabienne Kocher stand in ihrem ersten Kampf der Weltnummer 16, Ecaterina Guica (CAN), gegenüber, die für die Schweizerin einer richtungsweisenden Prüfung gleichkam. Trotz ausgeglichenem Kampf konnte Fabienne diese Hürde meistern, in dem sie im richtigen Moment am Boden zu ihrem «Sankaku-Gatame» ansetzte und damit vorzeitig siegen konnte. Mit der Marokkanerin El Qorachi wartete die amtierende afrikanische Kontinentalmeisterin in Runde zwei. Im zähen Duell behielt Fabienne erneut die Oberhand und zog nach drei Bestrafungen gegen ihre Kontrahentin einen Platz weiter nach vorne im Tableau. Eine Runde vor dem Viertelfinal schien es dann aber kein Vorbeikommen mehr zu geben an der Überfliegerin Uta Abe aus Japan. Die erst 18-Jährige bestätigte die seit 2017 anhaltende, internationale Siegesquote von 100% und erkämpfte sich am Ende des Tages verdientermassen auch die Goldmedaille.
Sehr erfreulich aus helvetischer Perspektive war aber, dass sich für Fabienne Kocher der Gewichtsklassenwechsel als korrekte Entscheidung herausstellte. Auch die verletzungsgeprägte Vergangenheit schien die Athletin vom JC Uster hinter sich zu lassen. Bei ihrem Auftritt war kein Zögern zu spüren, sondern Entschlossenheit, mit der sie verdient zwei Kämpfe für sich entscheiden konnte.
Die Kategorie -73kg repräsentierte bei der WM 2018 mit 82 Athleten das grösste Teilnehmerfeld. Und auch qualitativ stach die Klasse hervor: die komplette Top-10 grüsste am Samstag zum Wettkampf an.
Nils Stump vom Judo Club Uster konnte sich dank seiner standhaften Position im ersten Kampf gegen den Peruaner Alonso Wong durchsetzen. Die vier Minuten der regulären Kampfzeit brachten zwar keine Wertung und zwei Bestrafungen gegen den Schweizer – dieser wirkte allerdings beim beginnenden «Golden-Score» physisch solider als sein Kontrahent. Nils holt sich die Entscheidung dann nach weiteren 30 Sekunden mit einer «Uchi-mata»-Variante. In Runde zwei scheiterte Nils am Kasachen Smagulov, seines Zeichens Weltnummer 11. Trotz beherztem Einsatz und einigen Möglichkeiten, die er sich erarbeiten konnte, musste sich Nils seiner Konkurrenz nach gut drei Minuten Kampfzeit beugen.
Bilder: Paco Lozano