Das neue Jahr und die internationale Wettkampfsaison haben kaum ihren Lauf genommen und Fabienne Kocher überzeugt bereits mit dem zweiten Topresultat beim zweiten Event auf der IJF-Worldtour 2022. Nach dem Bronze-Erfolg beim Grand Prix in Portugal konnte die Schweizer Judoka ihre starke Form mit der Bronzemedaille beim Grand Slam in Paris bestätigen. Es ist der dritte Finish auf einem Grand-Slam-Podest für Fabienne. Paris hat als traditionsreiches und konstant stark besetztes Turnier nochmals einen besonderen Stellenwert im Judo.
Zäher Auftakt
Der Erfolg am heutigen Tag wollte hart erkämpft sein. Als Weltnummer 5 konnte Fabienne Kocher in Paris als gesetzte Nummer 3 im Tableau starten. Gleich in der ersten Runde wartete mit Chloe Devictor (FRA | #32) eine schwierige Aufgabe, schliesslich sind die französischen Judoka dafür bekannt, vor Heimpublikum in besonders starker Form anzutreten. Ein zähes Duell ging in den Goldenscore. Fabienne wahrte ihre erfolgreiche Taktik, dominierte im Griffkampf und liess sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Überlegenheit der Schweizerin forderte dann mit der dritten Bestrafung gegen Devictor ihren Tribut. Ein Sieg ohne viel Spektakel, manchmal aber umso wichtiger.
Starker Sieg und eine Niederlage gegen Olympiasiegerin
Mit etwas mehr Action setzte sich Fabienne in ihrem zweiten Kampf gegen die Mongolin Khorloodoi Bishrelt (#13) durch. Das letzte Duell datiert auf 2019, damals war die Mongolin siegreich. In Paris 2022 aber dominierte die Schweizerin das Kampfgeschehen und punktet mit einem sehenswerten Harai-Goshi zum Sieg. Der Halbfinaleinzug war geschafft.
Das Wettkampf-Niveau schaltete nochmals einen Gang höher – Halbfinalgegnerin war die amtierende Olympiasiegerin der Klasse -48kg, Distria Krasniqi (KOS), die nun im höheren Gewicht startet. Krasniqi zeigte ihre Klasse, verwertete nach 53 Sekunden ihre Hüfttechnik zum Sieg und verwies Fabienne in das kleine Finale.
Um Bronze gegen Lokalmatadorin
Zwischen Fabienne und ihrer Bronzemedaille lag nochmals ein hartes Stück Arbeit. Die Weltnummer 7 aus Frankreich, Astrid Gneto, hatte das ganze Heimpublikum auf ihrer Seite. Chancen ergaben sich für beide Athletinnen, doch auch nach gut 2½ Minuten im Goldenscore war der Kampf immernoch unentschieden. Letztendlich hatte Fabienne etwas mehr Reserven – sie nutzte die Chance am Boden für ihre Spezialtechnik, Sangaku-Gatame, und wurde belohnt. Gneto war geschlagen und Fabienne holte sich ihre verdiente Bronzemedaille. Wir gratulieren zu dieser starken Leistung.