Beim Grand Slam in Tel Aviv (ISR) holt sich Judoka Nils Stump die Goldmedaille -73kg. Damit setzt der Schweizer seine historische Erfolgsserie fort.
Im letzten Jahr schrieb Nils Stump am 22. Oktober Geschichte für das Schweizer Judo, als er als erster Helvetier überhaupt einen Grand-Slam-Titel gewinnen konnte. Was ihm in Abu Dhabi gelang, konnte Nils in Tel Aviv nun bestätigen. Mit einer Bilanz von fünf Siegen liess er die Konkurrenz stehen und durfte sich in Israel die verdiente Goldmedaille umhängen lassen.
Dominante in den Vorrunden
Von Beginn weg war die Dominanz des Schweizers spürbar. In den ersten zwei Runden gegen Kestutis Vitkausas (LTU) und Umalt Demirel (TUR) liess Nils nichts anbrennen, er kontrollierte die Kämpfe sichtlich und zeigte eindrücklich, dass er seinen Uchi-Mata auf beide Seiten beherrscht: Vitkausas fiel über die rechte Seite, Demirel über links.
Der erste Prüfstein im Viertelfinal war die Weltnummer 5, Arthur Margelidon (CAN). Die Bilanz gegen den Kanadier stand bei 50% – 2019 verlor der Schweizer, doch zuletzt im Jahr 2020 grüsste Nils als Sieger ab. Die Chancen standen gut und der Athlet vom JC Uster wusste sie zu nutzen. Im richtigen Moment, kurz vor Kampfende, punktete Nils mit einem Hiza-Guruma und hielt das Waza-Ari über Zeit.
Bevor der Schweizer schliesslich ins Finale einziehen konnte, gab es im Kampf gegen den Kubaner Magdiel Estrada (Wnr. 21) noch die eine oder andere brenzlige Situation zu überstehen. Denn Estrada hatte einen stabilen Stand und zeigte sich dabei immer wieder Konterstark. Im Goldenscore gelang Nils mit einem O-uchi-gari der siegreiche Punkt. Der Einzug ins Finale war absolut verdient.
Finalkampf gegen Igor Wandtke (GER)
Der deutsche Athlet war in Form, das lässt sich ohne Zweifel sagen. Auf seiner Seite des Tableaus konnte er unter anderem Esposito (ITA/ Wnr. 10) und Tsendochir (MGL / Wnr. 3) bezwingen. Sein Finaleinzug war ebenso verdient und ein spannender Kampf stand damit auf dem Programm.
Ein Duell auf Augenhöhe spielte sich vor den Augen der Zuschauer ab. Gefährlich vonseiten des deutschen Judoka waren die frequenten Angriffe mit Schultertechniken – Nils musste zwei Bestrafungen wegen Passivität auf sich nehmen, konnte aber gleichzeitig ebenso seinem Kontrahenten zwei Shido aufzwingen. Je länger der Kampf dauerte, desto besser entwickelte sich die Taktik von Nils, der auf sein Kontakt-Judo setzte. Die Entscheidung kam nach 1min17 im Goldenscore mit einem erfolgreichen Sasae-tsuri-komi-ashi.
Das Resultat bringt für Nils Stump weitere, sehr wichtige Punkte für die Weltrangliste und mit Sicherheit das nötige Selbstvertrauen für die kommenden Turniere, Europa- und Weltmeisterschaften. Wir freuen uns bereits auf die nächsten Auftritte unseres Top-Judoka.