Nils Stump greift in Paris nach einer Olympia Medaille

Der Schweizer Judoka Nils Stump kämpft am 29. Juli bei den Olympischen Spielen in Paris -73kg.

Er ist das Aushängeschild des Schweizer Judo und gehört zu derzeit zu den Stärksten seiner Gewichtsklasse -73kg: Nils Stump hat bereits eindrückliche Leistungen vollbracht. Doch wer den Ausnahmeathleten kennt, der weiss, dass sich der Mann vom JC Uster nur mit den grössten Erfolgen zufriedengibt. Eine Olympia-Medaille ist exakt sein Beuteschema. Und obwohl die Ziele hoch angesetzt sind, sind diese keineswegs vermessen. Nils hat während seiner ganzen Karriere immer zeigen können, dass er zu den Besten gehört.

Stump – eine Erfolgsgeschichte

Nils gehört zu den besten Schweizer Judoka der Geschichte. Als Einziger bisher erlangte er den WM-Titel. Darüber hinaus konnte er diesen Erfolg mit einer Bronzemedaille bestätigen und der Weltbühne zeigen, dass sein Triumph kein Ausnahmefall war.
Neben diesen jüngsten, schweizweit bekannten Edelmetallen gilt es weitere, wichtige Erfolge zu benennen. Beleuchten wir also ein paar Meilensteine seiner Erfolgsgeschichte bis zum jetzigen Zeitpunkt. Einige mögen sich noch an das wichtige Jahr 2016 erinnern, als er – wohlbemerkt als Junior – das konstant starkbesetzte internationale Turnier in Visé (BEL) gewinnen konnte. Ein überraschender, grosser Erfolg, der im selben Jahr noch seinesgleichen suchte: Bronze bei der U21-EM sowie bei den U23. Es war ein Durchbruch in der damals noch jungen Karriere, der ankündigte, was hier noch alles möglich sein sollte. 2021 folgte EM-Bronze bei der Elite. 2022 gewann er als erster Schweizer einen Grand Slam, zwei weitere Grand-Slam-Titel folgten 2023 in Tel Aviv und jüngst 2024 in Duschanbe.

«Für die stärksten Gegner wird es schwierig» 

Nils Stump ist die Weltnummer 3. Er gehört zum engen Kreis der Medaillenfavoriten. Wer ihm gegenübersteht, spielt dem Schweizer keine Rolle. «Er kann fast alle Gegner dominieren, macht kaum Fehler und findet immer einen Weg, eine Wertung zu erzielen», weiss der ehemalige Topathlet Ciril Grossklaus. Geschäftsführer Hanspeter Trüb erkennt dabei die sportlichen Qualitäten «Nils ist top vorbereitet, mental stark und bringt viel Selbstvertrauen mit. Die Voraussetzungen und das Umfeld sind gegeben, um Grosses zu erreichen.» All dies basiert nicht zuletzt auf seinen technischen und taktischen Fähigkeiten, auf die sich der Schweizer verlassen kann. Er ist in seinen Angriffen variabel, kann in alle Richtungen werfen und gleichzeitig eine gute Position sowie seinen Griffkampf durchsetzen. «Damit wird es auch für seine stärksten Gegner schwierig, ihn zu überwinden», nach Einschätzung von Ciril Grossklaus. Nils Stump zuzuschauen, macht schlichtweg Spass. Juliane Robra freut sich besonders auf seinen Auftritt: «Wenn Nils sein volles Potenzial abrufen kann, dann werden wir uns über starke Ippons und Siege freuen können.»

Warum Nils Stump eine Medaille gewinnt

Fakten sprechen für sich. Für Larissa Caluori wird Nils aus diesem einfachen Grund eine Medaille erzielen: «Nils stand bei den letzten zwei Weltmeisterschaften auf dem Podest. Er gehört für mich in Paris aufs Treppchen». Dass die Spiele ihre eigenen Gesetze und Überraschungen haben, beruht vielleicht auf der steigenden Nervosität. Grossklaus sieht ebenda eine Stärke des Schweizers: «Er behält an den Grossanlässen die Nerven, das hat er mehrfach bewiesen». Als einziger der drei Olympiastarter nimmt Nils Erfahrungen von Tokio mit. Ein wichtiger Aspekt in der Analyse von Leo Held: «Es ist ein grosser Vorteil für Nils, dass er schon die Olympischen Spiele in Tokio miterlebt hat. Er kennt nun das Drumherum. Seine stabilen Leistungen in der Vergangenheit haben seine grossen Chancen auf eine Medaille, gar den Sieg, unterstrichen».